Chemiekurs beim Institut für chemie der PH Karlsruhe
Am Donnerstag, den 04-07-2019, machten wir, der Chemiekurs der Jahrgangsstufe 1 der Wilhelm-Röpke-Schule, Ettlingen uns auf den Weg zum Institut für Chemie der PH Karlsruhe. Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe wurde im Jahr 1962 gegründet. Mit rund 3700 Studierenden und 180 in der Wissenschaft tätigen Mitarbeitenden zeichnet sie sich durch ein hohes Niveau in Forschung und Lehre aus.
Um 8.45 traf sich der Chemiekurs im Chemiebereich der PH, wo uns die Leiterin des Lehr-Lern-Labors „makeScience!“, Frau Sabrina Syskowski, herzlich begrüßte und uns das Konzept des Laborkurses zunächst vorstellte.
Bei unserem Besuch an der Pädagogischen Hochschule haben wir Reaktionen am Bubble-Tea-Bällchen untersucht. Wir haben hierfür Alginatbällchen aus Mangan und Blaukraut hergestellt und getestet, wie diese sich in verschiedenen Lösungen verhalten.
Als erstes haben wir die Kaliumpermanganatbällchen (KPB) hergestellt. Also rüsteten wir uns mit Laborkitteln, Schutzbrillen und Laborheften aus und machten uns an die Arbeit. Die Herstellung war äußerst spaßig und einfach, da jeder Schritt deutlich im Laborheft erklärt wurde. Danach wurde getestet, wie sich die Kaliumpermanganatbällchen (KPB) in verschiedenen Natriumsulfit- Lösungen bzw. in einer Kaliumperoxodisulfat-Lösung mit jeweils unterschiedlichen PH-Werten verhalten.
Lösung A war neutral. Hier hat sich um die zuvor violetten KPB eine gelbe Hülle gebildet. Nach längerem Warten wurden die KPB gelb, leicht bräunlich. Lösung B war basisch. Hier wurden die KPB erst grün, gelb und danach wurden auch diese gelbe, bräunlich. Ganz anders haben sich die KPB in Lösung C verhalten. Sowohl Lösung C als auch Lösung D bestanden aus für Menschen und Umwelt gefährlichen Substanzen und mussten deshalb unter dem Abzug zusammengemischt werden. Auch die KPB mussten unter dem Abzug in die Lösung gegeben werden. Lösung C war eine stark saure Lösung. Die Alginatbällchen veränderten diesmal nicht die Farbe, sondern verloren diese. Sie wurden durchsichtig. Als nach ungefähr sieben Minuten die Bällchen aus Lösung C in die Lösung D gegeben wurden, erhielten diese erstaunlicher Weise die Farben wieder zurück. Sie waren nun bräunlich.
Im Anschluss daran ging es darum, mit der Hilfe des vorher ausgeteilten Laborhefts, die Beobachtungen auch theoretisch, mit Hilfe unseres Wissens über Redoxreaktionen, zu erklären. Hierfür haben wir diverse Tabellen ausgefüllt und die entsprechenden Reaktionsgleichungen aufgestellt.
Der zweite Teil des Praktikums bestand daraus herauszufinden, warum dasselbe Kraut unterschiedliche Farben und somit auch unterschiedliche Namen (Blaukraut bzw. Rotkraut) haben kann. Zuerst wurden wieder die Alginatbällchen hergestellt. Diesmal jedoch nicht mit Mangan, sondern mit Blaukraut. Danach gaben wir auch, wie bei den Manganbällchen, diese in verschiedenen Lösungen und beobachteten, wie diese sich in unterschiedlichen Lösungen verhalten. Zuerst gaben wir die Bällchen in ein Rollrandgläschen und beträufelten diese mit Salzsäure und verschlossen dieses dann. Das zweite Rollrandgläschen zu befüllen war herausfordernder. Hier war gefordert, dass wir das Gas, welches sich in einem Erlenmeyerkolben gebildet hatte, abzugießen. Das Gas hatte sich gebildet, da sich die Vitamintabletten, welche wir zuvor in Wasser gegeben hatten, aufgelöst haben. Im dritten Rollrandgläschen gaben wir die Blaukrautbällchen Wasser hinzu. Das letzte Gläschen enthielt neben den Bällchen zusätzlich Natronlauge. Auch hier konnten wir feststellen, dass die Blaukrautbällchen, welche zuerst blau waren, die Farbe verändert hatten. Diese waren dann pink, lila, blau und grün. Wie zu erwarten hatten sich die Bällchen, die einer neutralen Lösung hinzugegeben wurden, nicht verändert.
Wie bei den Blaukrautbällchen folgte nun auch wieder ein theoretischer Teil.
Hier beriefen wir uns aber nicht auf das Prinzip der Redoxreaktion, sondern auf die Säure-Base-Reaktion. Bei beiden handelt es sich allerdings um das Donator-Akzeptor-Prinzip. Am Ende verglichen wir die beiden Versuchsreihen und suchten nach Gemeinsamkeiten und Unregelmäßigkeiten.
Insgesamt hatten wir alle sehr viel Spaß bei diesem Bubble Tea Labor. Es ist absolut empfehlenswert und die Schulklassen nach uns, können sich auf ein tolles Lernerlebnis im Bereich der Chemie freuen. Nachdem wir die Labormäntel ausgezogen hatten, gingen wir in den Anfangsraum zurück, wo wir einen Fragebogen zur Rückmeldung über den Laborkurs ausfüllten. Die Ergebnisse des Fragebogens verwendet Sabrina Syskowski in ihrer Doktorarbeit, die von Prof. Dr. Matthias Ducci betreut wird.
Wir bedanken uns für die Einladung der PH Karlsruhe und freuen uns auf ein Wiedersehen!
Florian Löffer WG 1/2