Nach fast fünf Jahren hieß es das erste Mal „Nihau!“ in Ettlingen, denn die Gruppe der Wusong High School aus Shanghai war zu Gast. Der China-Austausch wurde 2019 mit dem ersten Besuch der deutschen Gruppe in Shanghai ins Leben gerufen und konnte nun in der vorletzten Schulwoche vor den Sommerferien endlich mit dem Gegenbesuch der Chinesen fortfahren. Dabei kamen nicht nur typisch deutsche kulinarische Gerichte bei den Asiaten gut an, sondern auch selbst gebackene herzhafte Crêpes und ganz besonders der mittlerweile eingedeutschte Döner. Das Programm war vielfältig und voll gespickt mit Highlights. Es fanden Unterrichtshospitationen an der Wilhelm-Röpke-Schule statt, die Stadt Ettlingen wurde erkundet, ein Ausflug nach Heidelberg wurde organisiert und während einer Betriebsbesichtigung bei Liebherr wurde das deutsche Ausbildungssystem exemplarisch vorgestellt. Krönender Abschluss war jedoch das Grillfest an der Schule mit allen Beteiligten, wo alle noch einmal die Woche Revue passieren lassen konnten. Dazu gab Simon Lienhard, Abteilungsleiter des Wirtschaftsgymnasiums, stellvertretend für die Schulleitung Denkanstöße an das Publikum. Er erinnerte in seiner Ansprache daran, dass man durch einen Schüleraustausch die Zukunft dieser Welt mitgestalten und prägen könne und dass dies ganz im Sinne von Martin Bubers Zitat erfolge: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.” Schüleraustausche sind so gesehen also existenziell für das wirkliche Leben.
Interessante Eindrücke waren rückblickend, dass die Chinesen noch mehr als die Deutschen ihre Smartphones einsetzten, allerdings war auch ihre Disziplin beeindruckend, durch die sie sogar nach einem langen Tagesprogramm spät abends noch ihre Hausaufgaben erledigten. Die deutschen Teilnehmer*innen freuen sich schon auf den Rücktausch und den damit verbundenen Besuch in Shanghai. Dieser soll im Spätherbst 2024 stattfinden und alles wirkliche Leben in der neuen Begegnung fortsetzen.