Wie viele verschiedene Facetten das Thema Prävention haben kann, zeigte sich bei der Durchführung einer neuen Veranstaltungswoche an der Wilhelm-Röpke-Schule Ettlingen.

„Mut haben – Mut finden“, das waren zwei zentrale Punkte beim Selbstverteidigungskurs als Teil der Präventionswoche vom 5. bis zum 9. Februar. Die Themen Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Prävention standen im Mittelpunkt der Workshops von Miriam Fühl. Die Expertin und Trainerin arbeitete mit Schülerinnen und Schülern aus fast allen Schulformen bedarfsorientiert daran, Körperwahrnehmungen zu schulen, Hemmungen abzubauen und auch rechtliche Grundlagen zum Thema Selbstverteidigung zu kennen. Doch auch wenn sich das Thema ernst anhört, waren die Jugendlichen aus der Eingangsklasse des Wirtschaftsgymnasiums begeistert: „Es hat uns richtig Spaß gemacht, es hätte sogar länger gehen können!“

Eine ganz andere Perspektive ermöglichten die Wirtschaftsjunioren den Schülerinnen und Schülern bei einer Vielzahl von Workshops. Der verantwortungsvolle Umgang mit Geld und der realistische Blick auf die eigene finanzielle Zukunft standen bei „Plus statt Pleite“ im Mittelpunkt. Dabei versetzten sich die Jugendlichen mit Hilfe von mehreren Experten in eine Situation, in der nicht mehr die Eltern die finanzielle Hauptlast tragen und sie selbst ein Bewusstsein für ihre Finanzen entwickeln müssen. Sebastian Schuster engagiert sich ehrenamtlich für die Wirtschaftsjunioren und merkte an: „Es ist wichtig für die Schülerinnen und Schüler sich damit zu beschäftigen, was man sich später realistisch leisten kann!“

Christina Matitschka und Anna Becker von der Frauenberatungsstelle in Karlsruhe saßen mit den Schülerinnen und Schülern zusammen und sprachen Klartext. In der Runde ging es um einen offenen Austausch, der sich um die ersten Paarbeziehungen der Jugendlichen dreht. Was wünsche ich mir in einer Beziehung, was sind Warnzeichen und NoGo´s, wie kann ich Freundinnen und Freunden bei Gewalt in Beziehungen zur Seite stehen? Bei dem Programm fairLieben handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot an Schulklassen, da die Thematik ein aktuelles gesellschaftliches Problem darstellt. „Schule ist auch dazu da Präventionsarbeit zu leisten“ erläutert Christina Matitschka. „Wir sind heute in der WRS um unseren Beitrag dazu zu leisten“.

In einem weiteren Klassenzimmer lauschten die SchülerInnen und Schüler des Berufskollegs dem Experten Dirk Höllerhage vom Blauen Kreuz. In einem lebendigen und authentischen Miteinander ging es um das Thema Sucht und Abhängigkeit. Wie auch bei Kevin Wolf von der AIDS-Hilfe Karlsruhe war die direkte Auseinandersetzung mit einer Problematik aus der Lebensrealität der Jugendlichen extrem fesselnd. Bei dem Projekt „Gewaltig“ des Kreisjugendrings war auch Lehrerin Lara Rössler mit ihrer Klasse anwesend. „Die Schülerinnen und Schüler konnten sich aktiv in vielen spielerischen Aktionen beteiligen,“ lobte sie den Workshop in der Berufsfachschule. Mit einer Vielzahl von Übungen setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Formen von Gewalt auseinander. So ging es nicht nur um körperliche Auseinandersetzungen, sondern auch um verbale Gewalt in digitalen Medien und die Sensibilisierung für gegenseitige Rücksichtnahme.

Die Organisatorinnen Isabel Freudenmann und Ann-Kathrin Lenke fanden es wichtig, externe Referenten aus den verschiedenen Bereichen in die Schule zu holen: „Die Expertinnen und Experten sind einfach näher dran. Sie finden einen Draht zu den Jugendlichen und sind glaubwürdig“. Nur möglich war diese außergewöhnliche und von den Schülerinnen und Schülern hoch gelobte Veranstaltungswoche durch die Volksbank Ettlingen, Firma Bardusch und Firma Diringer und Scheidel, welche als Sponsoren finanziell unterstützten. Isabel Freudenmann zieht ein durchweg positives Fazit: „Für alle Beteiligten war die Präventionswoche ein voller Erfolg!“