Am Montag, den 26.2. machte sich die E-3 mit dem Bus auf den Weg in Richtung Wörth am Rhein zu Daimler Truck. Dort angekommen ging es auf dem Werksgelände, des weltweit größten Standortes von Merceds-Benz Trucks, mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Fußballfeldern richtig los.
Zur ersten Orientierung über den Materialfluss und die Prozesse des Standortes präsentierte uns ein Mitarbeiter des Werks, Zahlen, Daten und Fakten. In Spitzenzeiten rollen von hier aus bis zu 470 LKWs / Tag vom Band. Je Tag werden rund 5.000t Material angeliefert und verarbeitet. Um solche Zahlen zu erreichen, muss alles stimmen: „just in time“ und „just in sequence“. Darüber hinaus werden im Werk eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Robotern für ausgewählte Fertigungs- und Montageabläufe eingesetzt. Diese hochautomatisierten Abläufe sind eng aufeinander abgestimmt. Ausgestattet mit Warnweste und Kopfhörer starteten wir unsere Führung in der Montagehalle. Beeindruckt konnten wir verfolgen, wie Roboter ein LKW-Dach in unter 2 Minuten auf die Kabine und mittels präziser Roboterschweißtechnik verbunden hatten. Hier sah man fast keine Mitarbeiter, alle Arbeitsschritte erfolgten automatisiert. Sämtliche Roboter waren so programmiert, dass sie genau wussten, was sie wann und wohin bringen und wie bearbeiten mussten. Im Anschluss folgten wir der Kabine in Richtung Lackiererei. Aufgrund von Reinhaltungsvorschriften bei der kathodischen Tauchlackierung durften wir diesen Bereich nicht betreten.
Weiter ging es zum Innenausbau – dort wurden die lackierten Kabinen in verschiedenen Farben mit den Kundenwünschen fertig gestellt.
Unser Weg führte uns über eine Besuchertribüne, von der wir auf der einen Seite den Innenausbau weiterverfolgen und auf der anderen Seite die „Verlobung“ (Verbindung von Motor und Unterbau) sehen konnten. Direkt im Anschluss an die Verlobung durften wir Augenzeuge der „Hochzeit“, der Verbindung von Fahrerhaus und Unterbau werden. Nach diesem entscheidenden Schritt erfolgte die Montage der Räder, so dass der LKW ab diesem Moment fahrfähig war. Im letzten Arbeitsschritt erfolgte innerhalb einer geschlossenen Kabine eine umfassende Prüfung aller Funktionen des LKW mit Brems und Beschleunigungstests. Das Fahrzeug befand sich dafür auf feststehenden Rollen und die dabei ausgestoßene Energie wurde in das Stromnetz des Werks eingespeist.
Für uns hieß es nach diesem interessanten Rundgang nun selbst schrauben. In der Ausbildungswerkstatt durften wir nach vorheriger Anleitung mit notwendiger Kraft und Nutzung des richtigen Werkzeuges eine Probetür verschrauben. Dabei stellten wir schnell fest, dass auch diese vermeintlich leichte Arbeit nicht zu unterschätzen ist.
Zum Abschluss des interessanten Vormittags durften wir als Highlight in einer vollfunktionsfähigen Fahrerkabine Platz nehmen. Die einen verbanden sich umgehend mit dem LKW und ließen laut Musik laufen, andere betätigten die lautstarke Hupe. Alle hatten sehr viel Spaß! Neben all dem Spaß wurden all unsere Fragen ausführlich beantwortet. Mit vielen Eindrücken und jeder Menge neuem Wissen machten wir uns am Mittag auf den Rückweg nach Ettlingen.